Die Rütteldruckverdichtung (RDV) ist ein etabliertes und ressourcenschonendes Verfahren zur Eigenverdichtung bis in große Tiefen.

Schnelle, wirtschaftliche und zuverlässige Eigenverdichtung

Beim Rütteldruckverfahren verdichten wir zu locker gelagerte nichtbindige Böden wie Sande und Kiese mithilfe eines Tiefenrüttlers. Die Vibrationen des Rüttlers sorgen für eine Kornumlagerung und stellen die gewünschte Lagerungsdichte des Bodens her. So erzeugen wir die notwendigen Bodeneigenschaften für eine standsichere und verformungsarme Gründung von Bauwerken.

Key facts des Verfahrens

Tragwirkung und Bemessung

Die Bemessung der Gründung nach einer Rütteldruckverdichtung erfolgt als Flachgründung auf Basis der Baugrundkennwerte nach der Verbesserung. Wir geben Ihnen die Steifigkeit, den Bettungsmodul oder den Bemessungswert des Sohlwiderstands. Alternativ führen wir die Standsicherheits- oder Setzungsberechnung direkt für Sie aus.

Anwendungsbereiche

  • Verminderung der Verflüssigungsgefahr von Sanden in Erdbebengebieten
  • Verdichtung und Homogenisierung von granularen Auffüllungen und Spülfeldern
  • Erhöhung der Steifigkeit und Scherfestigkeit des Untergrundes für Infrastruktur- und Logistikflächen sowie für Bauwerke aller Art
  • lokale Verdichtung unter Einzel- und Streifenfundamenten
  • Geländeabsenkungen (Volumengewinn)

Vorteile Rütteldruckverdichtung

  • Schnell, wirtschaftlich und zuverlässig
  • Ressourcenschonend und optimale Ökobilanz
  • sehr große Anwendungstiefen von bis zu 70 m möglich
  • keine aufwendigen Erdbauarbeiten oder Kapparbeiten, wie bei Pfählen erforderlich
  • Bemessung von Fundamenten und Bodenplatten als Flachgründung
CMC techniques for soil

1. Einrütteln

Wir versenken den Tiefenrüttler mit einer auf die Bodeneigenschaften und Umgebungsbedingungen abgestimmten Frequenz im Boden. Das Eindringen kann durch Wasserspülung unterstützt werden.

2. Verdichtungsvorgang

Nach dem Erreichen der erforderlichen Tiefe wird der Rüttler stufenweise gezogen. Der Rüttlerhub erfolgt nach einer bestimmten Verdichtungszeit und beträgt etwa 0,5 bis 1 m. Der zeitliche Ablauf richtet sich nach den Lagerungsbedingungen und den Verdichtungszielen.

3. Fertigstellung und Materialzugabe

Durch die Verringerung des Porenraumes bildet sich ein zylinderförmig verdichteter Bodenkörper um den Rüttler. Bei großem Verdichtungsvolumen entsteht ein Absenktrichter an der Geländeoberfläche, der mit grobkörnigem Material verfüllt wird. Abschließend erfolgt eine Nachverdichtung mit Oberflächenrüttlern, Walzen oder der Impulsverdichtung M-RIC®

Die Rütteldruckverdichtung (RDV) eignet sich für nichtbindige Bodenarten. Üblicherweise gelten folgende Anwendungsgrenzen in Bezug auf die Korngrößenverteilung des zu verbessernden Bodens:

Bereich A

Die Böden können nicht mit dem Rütteldruckverfahren verdichtet werden, da keine Kornumlagerung durch Vibration stattfindet. Fremdmaterial muss hinzugegeben werden, beispielsweise durch das CMC®-Verfahren oder das Herstellen von Kiessäulen.

Bereich B

Das Rütteldruckverfahren kann eingesetzt werden. Aufgrund der eingeschränkten Entwässerungskapazität ist die erforderliche Verdichtungsdauer
vergleichsweise lang.

Bereich C

Verdichtungsfähiger Sand ist ideal geeignet für die Rütteldruckverdichtung. Der Feinkornanteil beträgt weniger als     15 %.

Bereich D

Die Anwendbarkeit der Rütteldruckverdichtung hängt davon ab, ob der Rüttler in den Boden eindringen kann. Spülhilfen sind erforderlich.

Bereich E

Hier ist das Rütteldruckverfahren nicht zu empfehlen. Die Böden enthalten dezimetergroße Blöcke und können idealerweise mit unserer Dynamischen Intensivverdichtung (DYNIV®) verbessert werden.

Eignung der Rütteldruckverdichtung in Abhängigkeit der Kornverteilung