Das Rüttelstopfverfahren ist ein Standardverfahren der Baugrundverbesserung

Bewährtes Verfahren mit einfacher Bemessung

💡Menard-Tipp: Rüttelstopfsäulen sind auf eine ausreichende Stützung des Bodens angewiesen.
Für weiche oder organischen Böden finden Sie daher geeignete Alternativen hier. 💡

Mit dem Rüttelstopfverfahren stellen wir Schotter- bzw. Kiessäulen (Rüttelstopfsäulen) mit erhöhter Entwässerungskapazität und größerer Steifigkeit her. In der Regel wird oberhalb der Säulenköpfe eine Lastverteilungsschicht aus verdichtetem Material angeordnet, die einen gleichmäßigen Lasteintrag in die Säulen bewirkt.

Key facts des Verfahrens

Tragwirkung und Bemessung

Rüttelstopfsäulen werden nach dem Verfahren von Priebe bemessen. Hiermit ergeben sich rechnerisch neue Baugrundkennwerte des zusammengesetzten Bodens, was ein vereinfachter Ansatz ist. Der Verbesserungsgrad der Steifigkeit des Baugrunds beträgt demnach in der Regel zwischen n = 1,5 bis 3. Ist eine größere Verbesserungswirkung erforderlich oder zweckdienlich, werden Säulen nach dem CMC®-Verfahren eingesetzt.

Vorteile RSV-Verfahren

  • Konsolidationsbeschleunigung durch hohe Durchlässigkeit der Säulen
  • keine Bodenentnahme (sofern kein Vorbohren erforderlich ist)
  • keine Aushärtezeit und kein aufwendiges Kappen
  • Verbesserung von Steifigkeit und Scherfestigkeit des zusammengestezten Bodens
Stone columns techniques for soil

1. Einfahren des Rüttlers mit Druckluftunterstützung

Unter anhaltender Vibration und Zuführung von Druckluft fahren wir den Rüttler in den Boden ein, bis die vorgesehene Tiefe bzw. ein ausreichender Widerstand erreicht ist. Es wird kein Boden gefördert, sondern der umgebende Boden wird seitlich verdrängt und verdichtet. Insbesondere bei grobkörnigen Böden findet eine Eigenverdichtung durch die Kornumlagerung statt.

2. Einbringen und Verdichten des Zugabematerials

In der gewünschten Zieltiefe beginnen wir mit der eigentlichen Herstellung der Kies- bzw. Schottersäule. In abwechselnden Schritten geben wir Material hinzu und verdichten die Säule mit dem Rüttler. Beim Anheben des Rüttlers tritt das Zugabematerial an der Rüttlerspitze aus und fällt in den entstandenen Hohlraum. Dies unterstützen wir durch die Zuführung von Druckluft. Im anschließenden Stopfvorgang wird der Rüttler erneut in den zuvor ausgetretenen Kies oder Schotter eingefahren. Dabei wird das Zugabematerial verdichtet und seitlich in den Boden verdrängt. Die Herstellparameter werden digital im Gerät aufgezeichnet.

3. Fertigstellung der Säule

Wir wiederholen den Rüttlerhub und den Verdichtungsvorgang so oft, bis wir die Geländeoberkante erreicht haben. Der Durchmesser der Rüttelstopfsäulen hängt im Wesentlichen von den Eigenschaften des umgebenden Bodens ab. In weicheren Böden führt der Verdichtungsvorgang zu einer größeren seitlichen Ausdehnung des Zugabematerials. In unterschiedlich festen Schichten entsteht dadurch über die Länge der Säule ein variabler Durchmesser.

Unter Einzel- und Streifenfundamente werden häufig kleinere Säulengruppen lokal angeordnet. Ausgedehnte Säulenraster kommen unter großflächigen Gründungsplatten und lang gestreckten Linienbauwerken, wie beispielsweise Logistikhallen und Dammkörpern, zum Einsatz. In der Regel wird oberhalb der Säulenköpfe eine zusätzliche Schicht aus verdichtetem Material (Lastverteilungsschicht) angeordnet. Die sich in der Lastverteilungsschicht einstellende Gewölbewirkung stellt eine Lasteinleitung entsprechend dem vorherrschenden Steifigkeitsverhältnis in die Säulen und in den umgebenden Boden sicher.

Das Tragverhalten von Rüttelstopfsäulen ist abhängig von der Interaktion mit dem umgebenden Boden und insbesondere der seitlichen Stützung. Bei sehr schwierigen Baugrundverhältnissen, beispielsweise sehr weichen oder organischen Böden mit geringen Scherfestigkeiten, setzen wir statt Rüttelstopfsäulen bevorzugt CMC®-Säulen aus hochwertigem Transportbeton ein.

Säulen in Kombination mit einer Lastverteilungsschicht/Querschnitt
Grundriss
Konstruktionsabhängige Säulenverteilung/Grundriss